Aus der allgemeinen Geschichte.
I. pie Kulturvölker des Morgenlandes.*)
1. Von den Ägyptern.
Im östlichen Teile von Nordafrika, im Norden vom Mittelmeere, im Osten vom Roten Meere, im Süden von Nubien, int Westen von der Libyschen Wüste begrenzt, liegt Ägypten. Durch die etwa 15 Meilen breite Landenge von Suez, die das Mittelländische Meer von dem Roten scheidet, hing Ägypten mit Arabien, also das afrikanische Festland mit dem asiatischen zusammen, bis im Jahre 1869 die Landenge durchstochen und beide Meere durch den Suezkanal verbunden wurden. Das alte Ägypten war ein Landstrich von ungefähr 120 Meilen Länge und 75 bis 90 Meilen Breite, seiner ganzen Länge nach von dem Nilflusse durchströmt. Dem Nil verdankte Ägypten schon im Altertum feine Fruchtbarkeit. Er tritt nämlich alljährlich zu bestimmten Zeiten aus seinen Usern, überschwemmt das Land und läßt da einen äußerst fruchtbaren Schlamm zurück. Die Überschwemmung beginnt in der Zeit des längsten Tages und erreicht den höchsten Wasserstand Ende September. Ende Oktober ist der Fluß wieder in sein gewöhnliches Bett zurückgekehrt, und nun beginnt die Einsaat, die bis zum Mai des folgenden Jahres tausendfältige Frucht brächte, wenn die gegenwärtigen Bewohner noch den nämlichen Fleiß auf den Anbau der Felder verwendeten wie die alten Ägypter.
Im Altertum wurde das Land eingeteilt in Oberägypten mit der Hunderttorigen Königsstadt Theben, Mittelägypten mit der Hauptstadt Memphis, in deren Nähe sich vierzig Pyramiden
*) Kulturvölker nennen wir diejenigen Völker, welche durch ihr geistiges Leben, ihre Kunst und Wissenschaft, ihre Tätigkeit im Handel und Gewerbe dazu beigetragen haben, die Bildung und Gesittung der Menschen zu fördern. Von den Babyloniern und Assyriern reden wir hier nicht, weil sie nicht in unmittelbare Berührung gekommen sind mit den Kulturvölkern an den Ufern des Mittelmeeres, denen wir einen Teil unserer Bildung verdanken. Die Gefchichte der Juden ist, soweit sie hier heranzuziehen wäre, aus dem Religionsunterrichte bekannt, weshalb wir sie mit Rücksicht ans den beschränkten Raum füglich übergehen können.
Berger-Stehle, Erzählungen aus der Weltgeschichte. 11
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Aus der deutschen Geschichte.
I. Von den alten Deutschen.
Schon vor zweitausend Jahren erstreckten sich die Wohnsitze unseres Volkes von dem Rhein bis zur Weichsel und den Karpathen und von den Alpen bis zur Ostsee und Nordsee. Das deutsche Land war aber damals nicht so schön und fruchtbar wie heutzutage. Es war vielmehr zum größten Teil mit dichten Wäldern bedeckt, in denen wilde Tiere, wie der Wolf, der Bär, der Luchs, der Auerochs, der Wisent und das Elentier hausten. Ta die alten Deutschen die breiten und wasserreichen Flüsse noch nicht einzudämmen verstanden, traten letztere häufig aus ihren Usern und verwandelten weite Strecken Landes in unzugängliche Sümpfe. Nur ein geringer Teil des Landes war angebaut; allein die Fruchtbarkeit war nicht groß, weil die Lust meist nebelig war und der Winter mehr als die Hälste des Jahres dauerte.
Die alten Deutschen waren in viele Stämme geteilt; daß sie aber nur eiu einziges Volk ausmachten, zeigten ihre Sitten und Einrichtungen, sowie ihre Körpergestalt. Sie hatten einen hohen Wuchs, schlanke und kräftige Glieder, weiße Haut, rötlich-blondes Haar und blaue Augen. Ihre Kleidung war einfach; sie bestand aus einem Mantel vou Wolle oder Pelzwerk, der durch eine Spange von Metall, bei den ärmeren durch einen Baumdorn festgehalten wurde. Nur die reichsten Leute trugen leinene Kleider: die Frauen lange und weite Gewänder ohne Ärmel, mit einem Purpurstreis geziert, die Männer eng anliegende Wämser und Beinkleider.
Städte und Dörser gab es in Deutschland nicht. Die Gehöfte wurden in der Mitte der Grundstücke, so weit als möglich von den Nachbarn entfernt, angelegt. Die Häuser waren aus rohen Baumstämmen aufgebaut, mit Lehm beworfen und mit Stroh gedeckt, ihre Giebel mit bunten Farben angestrichen. Auch kellerartige Räume wurden angelegt zur Aufbewahrung von Vorräten, als Schutz gegen die Winterkälte und als Versteck bei Feindesnot. Die Hausgeräte waren ärmlich: irdenes und hölzernes Geschirr, statt der Betten Mooslager mit Tierfellen bedeckt.
Berger-Stehle, Erzählungen aus der Welrgei'chichle. \
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Ostsee Nordsee Deutschland Berger-Stehle
63 —
und legten neue Druckereien an. So druckte Johann Mente! in Straßburg schon (1466) eine ganze Bibel in deutscher Sprache, und im Jahre 1470 finden sich Buchdruckereien in Köln, Augsburg, Paris, Venedig, Rom, Neapel.
' Bis zum Jahre 1500 verbreitete sich die Buchdruckerkunst über ganz Europa; mehr als 30 000 Werke, darunter gegen zwanzig verschiedene deutsche Übersetzungen der Bibel, verließen die Presse.
Xv. pstö aste Weich.
1. Das Reichsgebiet in verschiedenen Zeiten.
Grenzen. Das Reich Karls des Großen umfaßte das ganze heutige Frankreich, in Spanien das Land zwischen den Pyrenäen und dem untern Laufe des Ebro, die Jufel Korsika, die nördliche Hälfte der italienischen Halbinsel, die Schweiz, Holland. Belgien, Österreich bis zur Theiß und Raab und das deutsche Reich bis zur Elbe.
Die Nordgrenze gegen die Dänen bildeten die Eider und die Schlei: die Grenze im Osten ist durch eine Linie zu bezeichnen, die den Flüssen Trave, Elbe, Mulde, dann dem Böhmerwald bis zu seinem südlichen Ende solgt; hier wendet sie sich etwas nördlich von der Donau gegen Osten bis zur Theiß, folgt dann südlich dem Laufe der Theiß bis zur Donau, weiterhin westlich dem Laufe der Sau und wendet sich zuletzt südlich bis zur Ostküste des adriatischen Meeres. Von der Eidermündung westlich folgt die Reichsgrenze der Küste der Nordsee, des Kanals, des atlantischen Ozeans bis zum Meerbusen von Biskaya; hier wendet sie sich östlich in der Richtung der Pyrenäen, darauf südwestlich bis zum Ebro, dessen Laus sie bis zur Mündung folgt. Von hier ab ist die Küste des Mittelmeeres die Grenze bis zur Mündung des Garigliauo südlich von Rom. Die Grenzlinie zieht sich dann quer über die italienische Halbinsel und solgt zuletzt der Küste des adriatischen Meeres.
Dieses gewaltige Gebiet wurde durch den Vertrag von Verduu von den Enkeln Karls des Großen in drei Reiche geteilt, unter denen das östliche damals Ostfranken hieß und später dt'u Namen Deutschland erhielt. Dieses Reich war im Westen durch eine Linie begrenzt, die denr^ Rhein von feiner Mündung bis Basel folgt und sich dann quer durch die Schweiz nach dem St. Gotthard richtet. Von hier geht die Grenze dem Hauptzug der Alpen nach, wendet sich dann südlich, durchschneidet Oberitalien zwischen der Adda und dem Oglio und folgt zuletzt dem Po bis zu seiner Mündung. Die übrigen Grenzen im Norden, Osten und Süden waren die nämlichen, wie in der Zeit Karls des Großen.
Durch den Vertrag von Mersen wurden die Länder Elsaß und Lothringen hinzugefügt, d. h. das Gebiet, das im Westen von einer Linie begrenzt wird, die man in ziemlich gerader Richtung von der Scheldemündung bis Basel zieht.
Unter den sächsischen Kaisern wurde das Reichsgebiet nach Osten bis zur Oder und zum Riesengebirge ausgedehnt; unter den letzten Karolingern war jedoch im Südosten so viel Land an die Ungarn und Slaven verloren worden, daß die Grenzen ungefähr- mit der östlichen Grenzlinie der deutschen Länder des österreichischen Kaiserstaates zusammenfallen. Otto der Große gewann das Königreich Italien, das sich von den Alpen bis zum Garigliauo erstreckte.
Der erste Kaiser aus dem fränkischen Hause, Konrad Ii., vermehrte das Reichsgebiet im Südwesten; er erwarb nämlich das bnrgnndisch-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Johann Johann Karls Raab Karls Gotthard Karls Otto Konrad_Ii Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Straßburg Augsburg Paris Venedig Rom Neapel Europa Frankreich Spanien Holland Belgien Böhmerwald Donau Donau Nordsee Rom Deutschland Rhein Basel Oberitalien Oglio Lothringen Basel Ungarn Italien
15
Die Lage Deutschlands.
(Mitteleuropäische Einheitszeit). Siehe Abb. §10 und die daneben
stehende Tabelle.
Anmerkung: Die Staaten Europas, die sich den Greenwicher Zeitzonen noch nicht an-
geschlossen haben, sondern ihre Einheitszeit nach der Zeit der Landeshauptstadt einrichten, sind
fettgedruckt. Die Ziffer in Klammern gibt an, wieviel die Uhren nach der bett. Zonenzeit zu
früh oder zu spät gehen.
Westeuropäische
Einheitszeit
Meridian von
Greenwich
Großbritan-
nien
Niederlande
Belgien
Frankreich
Portugal
(— 37 Min.)
Spanien
Die Verein. Staaten und Kanada sind in 6 Greenwicher Zeitzonen eingeteilt, für
die folgerichtig der 60., 75., 90., 105., 120. und 135.° w. v. Gr. maßgebend sind. Die Zeiten
haben besondere Namen; die des 60. Grades heißt Atlantische Einheitszeit, die des 75. die Ost»
liche Einheitszeit, die des 90. Zentral-Einheitszeit usw.
6. Der Westpunkt Deutschlands liegt unter 6°, der Ostpunkt unter
23° ö. v. Gr. Zeitunterschied also 68 Minuten. Nachrechnen: 23—6 = 17 mal
4 Minuten.
c) Die Lage Deutschlands zu den angrenzenden Meeren und
Gebirgen.
7. Deutschland hat im Norden und Süden bestimmte Natnrgrenzen; es reicht § 11
vom „Fels zum Meer", von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Von größter
Wichtigkeit ist die Seegrenze (Schutz vor Feinden, Handelsmöglichkeit). Frei-
lich ist unsere Nordseeküste im ganzen für die Schiffahrt sehr ungünstig (Watten-
küste), aber Dollart und Jadebusen, Weser- und Elbmündung gestatten die Ein-
fahrt der größten Seeschiffe, so daß hier die Welthäfen Bremen und Ham-
bürg, der Kriegshafen Wilhelmshaven und der Ende der Wer Jahre außer-
ordentlich erweiterte Emdener Hafen aufblühen konnten. Zur Zeit der Hansa
war die Ostsee am wichtigsten (Grund!), heute ist es die Nordsee (Grund! Deutsch-
land heute die zweitgrößte Handelsmacht der Welt).
8. Im Osten sind die Grenzen Deutschlands ganz, im Westen zum großen Teil
„osfen". Im Westen das Belforter Tor (Burgundische Pforte) zwischen Was-
genwald und Schweizer Jura und das offene Lothringen. Nach Osten wurde die
Mitteleurop. Osteuropäische
Einheitszeit Einheitszeit
15. Grad 30. Grad
östl. von Gr. östl. von Gr.
Schweden Ruhland
Norwegen ( + I1/4 Min.)
Dänemark Rumänien
Deutschland Bulgarien
Luxemburg Ostl. Türkei
die Schweiz Ägypten
Österr.-Ung. Britisch-Süd-
Serbien afrika
Bosnien
Westl. Türkei
Italien
Griechenland
( + 35 Min.)
Kongostaat
Deutsch-Süd-
westafrika
Einheitszeit
des 12v. Grades
östl. von Gr.
(4-3 Stunden der
Greenw. Zeit)
Chiues. Küste
Westliches
Australien
Einheitszeit
des 135. Grades
östl. von Gr.
<->-9 Stunden der
Greenw. Zeit)
Japan
Südaustralien
Einheitszeit
des 15v. Grades
östl. von Gr.
(-<-10 Stundender
Greenw. Zeit)
Ostliches
Australien
Abb. § 10.
Zeitzonen.
I Westeuro-
päische,
Ii Mitteleuro-
päische,
Iii Osteuro-
päische Zeit.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Europas Spanien Kanada Deutschlands Deutschlands Deutschland Ostsee Bremen Deutschlands Lothringen Schweden Ruhland
Norwegen Japan Australien Westeuro-
§ 17 Die Bewässerung Deutschlands. 20
4. Die Bewässerung Deutschlands.
17 1. Zur Wiederholung schon vorhandener Kenntnisse: Benenne in Abb. 1, §14
die eingetragenen Flüsse. Dabei sind immer auch die an dem Flusse gelegenen größeren
Städte zu nennen.
Die Seen sind in der Hauptsache aus zwei Gebiete verteilt, eins im S., eins im N. Im
S. umlagern sie den Fuß der Alpen: Bodensee 540 qkm, Chiem(kiem)fee zwischen Inn und
Salzach, 85 qkm; im N. finden sie sich in großer Zahl auf dem Baltischen Höhenzug: Spirding-
S. 118 qkm, Müritz-S. 132 qkm — größter See Norddeutschlands —, Schweriner S. 64 qkm.
2. Deutschland ist sehr reich und sehr gleichmäßig bewässert. In leicht merk-
baren Zahlen ausgedrückt beträgt die Länge des Rheins 1350, der
Elbe 1150, der Oder 950, der Weser 750 km (jedesmal 200 km weniger).
Am wichtigsten sind die in die Nordsee mündenden Ströme. Sie
verbinden den größten und industriereichsten Teil Deutschlands mit dem Meere,
und ihre Mündungen liegen dem Atlantischen Ozean näher. Auch sind sie wasser-
reicher und länger eisfrei (Grund I). Ihre Mündung ist von der Flut zur Trichter-
form ausgespült worden, während die Ostsee vor den Mündungen der Flüsse
Sandbarren zusammenspült, so daß alle in Haffe münden.
3. Die schiffbaren Wasserstraßen Teutschlands sind so lang wie ein Drittel
Erdumfang (nämlich 14 000 km, davon 2000 km Kanäle).
4. Der Rhein ist die verkehrsreichste Wasserstraße Europas. Der deutsche Wasser-
straßenverkehr vollzieht sich zu 40% auf dem Rhein, zu 25% auf der Elbe. Worunter
leidet die Schiffahrt im Hochsommer (Ausnahme Rhein), worunter im Winter,
namentlich im Osten? Im Rhein mußten bei Bingen und an anderen Stellen
Felssprengungen vorgenommen werden.
18 5. Mit seinen 2000 km Kanälen steht Deutschland hinter anderen Ländern zurück.
(Frankreich hat 5000, England 6000 km; ein Teil davon ist allerdings in beiden
Ländern veraltet.) Wie kommt's, daß die meisten Kanäle Deutschlands'in Nord-
dentschland gebaut wurden? Am dichtesten ist das Netz in Brandenburg, wo viele
alte (Ur-) Täler die Kanalanlagen begünstigten. Berlin, das in der Mitte dieses
märkischen Kanalnetzes liegt, ist der zweitwichtigste Binnenhafen Deutschlands
(1. Rnhrort-Duisburg, 2. Berlin, 3. Hamburg, 4. Mannheim). Sprich nach der
Atlaskarte über folgende Kanäle:
Bromberger Kanal, 1 in tief.
Dortmund-Ems-Kanal, 21/2 m.
Elb-Trave-Kanal, 2v2 m.
Ems-Jade-Kanal,2m (Emden-Wilhelmshaven).
Finow-Kanal, 2 m.
Hunte-Ems-Kanal, H/a m-
Kaiser Wilhelm-Kanal, 9 (11) m.
Klodnitz-Kanal, l1 /2 m (von der Oder ins
Oberschlesische Kohlengebiet).
Ludwigskanal, l1 /2 m.
Masurischer Kanal, 1^/z m (durch Spirding-
und Mauer-See).
Oberläudischer Kanal, 11/i m.
Oder-Spree-Kanal, 2 m (benutzt zunächst z. T,
den alten Friedrich-Wilhelm-Kanal und geht
dann weiter bis Köpenick).
Planer Kanal, 2 m.
Rhein-Rhone-Kanal, l1/2 m.
Rhein-Marne-Kanal, V-/2 m.
Saar-Kohlenkanal, 2 m (führt vom Rhein-
Marne-Kanal ins Saarkohlengebiet).
Teltow-Kanal, 2v2 m (führt südlich von Ber-
lin von der Spree zur Havel, etwa von
Köpenick bis Potsdam. — Welche 3 Kanäle
bilden also zusammen die kürzeste Ver-
bindnng zwischen Oder und Elbe?).
Im Bau begriffen sind die westliche Hälfte (bis Hannover) des Mittellandkanals und
der Seekanal Berlin-Stettin.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschlands Baltischen_Höhenzug Norddeutschlands Deutschland Rheins Nordsee Deutschlands Rhein Europas Rhein Rhein Rhein Deutschland Frankreich England Brandenburg Berlin Deutschlands Rnhrort-Duisburg Berlin Hamburg Mannheim Dortmund-Ems-Kanal Elb-Trave-Kanal Finow-Kanal Hunte-Ems-Kanal Klodnitz-Kanal Oberschlesische Spirding- Oder-Spree-Kanal Rhein-Rhone-Kanal Rhein-Marne-Kanal Saar-Kohlenkanal Rhein- Potsdam Hannover Berlin-Stettin
25 Die Süddeutsche Hochebene. § 24
1. Es sind in Abb. 1, §24 die wichtigsten (siehe darüber die Anmerkung im Fuß)
Flüsse, Gebirge und Städte zu benennen. Dabei ist anzugeben, was bereits
aus einem früheren Unterricht über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu
sprechen über:
Altmühl Ingolstadt O Lech Salzach
Augsburg ü Inn München ß Straubing O
Bayerwald Isar Nab Ulm ^
Donau Jura Passau O Zugspitze, 3000 m
Fichtelgebirge Königssee Regen
Itter Landshut O Regensburg |
2. Abb. 1, § 24 ist mit den wichtigsten Eintragungen (s. die Anmerkung im
Fuß) zu zeichnen, und zwar a) nach der Abb., b) aus dem Gedächtnis. Beachte dazu
die Hilfen links und rechts oben in der Skizze!
3. Nenne im Gebiet der Süddeutschen Hochebene Ivo Km-Strecken (nach
Abb. 1, § 24)!
a) Die Hochebene selbst.
1. Die Süddeutsche Hochebene nimmt die Stelle eiuer früheren breiten Senkung
zwischen Alpen und Iura ein, die von den Gletschern der Eiszeit mit Alpenschutt
ausgefüllt wurde (f. die schraffierte Schicht in Skizze 2, § 24; die Alpen sind nur
noch eine Ruine). Als sanft geneigte, schiefe Ebene ist sie den Alpen vorgelagert.
(Am französischen Außenrande der Alpen blieb die Senkung offen; sie bildet
hier eine sogenannte Grabenversenkung, in der die Rhone fließt.)
Abb. 2, §24. Schnitt durch die Alpen (südliche Kalkkette weggelassen) und die Süd-
deutsche Hochebene (8mal überhöht). Die gestrichelte Schicht bezeichnet den durch die Gletscher
und Gletscherwasser herübergetragenen Alpenschutt.
Zeichne den Schnitt: a) nach der Vorlage, b) aus dem Gedächtnis (alle Schrift weg-
lassen, desgl. die feiulinigen Berge bei der Zugspitze)!
2. Flüsse. Welche von den rechtsseitigen Donau-Nebeuflüssen kommen aus
den Algäuer Alpen (darunter auch die Wertach, Nebenfluß von?), welche aus
den Bayrischen Alpen? Welcher durchquert die ganzen Alpen?
Alle diese rechtsseitigen Nebenflüsse fließen rasch und regellos in breiten Betten,
die einst die Gletscher und Gletscherwasser furchten. Wenn sie zur Zeit des Hochwassers auf die
10-, 20-, ja 30- und 40 fache Wassermenge anschwellen und zeitweilig fast den ganzen Talboden
überfluten, dann bedecken sie das ihnen abgerungene Nutzland in kurzer Zeit mit unfruchtbaren
Sand- und Geröllmassen, des Ackerers mühevolles Werk für immer begrabend. Bis auf den
Inn sind sie für die Schiffahrt untauglich (Gruud?). Als Donauquelle wird man Brege
und Brigach bald wohl kaum mehr ansehen können, da ihr Wasser immer mehr unterirdisch
zur Aach und damit zum Rheingebiet (Bodensee) abgeleitet wird.
Bei Aufgabe 1 und 2 bleiben jetzt noch unberücksichtigt: die punktierten Flüsse,
die hohl gezeichneten Gebirge und diejenigen Städte und Bergspitzen, bei denen ein
Anfangsbuchstabe steht (sind für die spätere Schlußaufgabe bestimmt).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Das Ostdeutsche Tiefland.
102
Ii, Iii, Skizze 1, § 67). Die Ostküste Schleswig-Holsteins ist eine Fördenküste,
die übrigen sind Haffküsten mit Dünen. Förden sind schmale Rinnen, vgl. die
Fjorde! Haffe sind Süßwasserseen, die mit dem Meere in Verbindung stehen.
Den Abschluß gegen das Meer bilden Inseln oder schmale Landzungen, Nehrun-
gen genannt. Nenne nach der Karte die 3 großen Hasse und die Nehrungen oder
Inseln, die sie abschließen!^) Wie entstehen die Dünen? 3—18 m hoch, vereinzelt
bis 45 m, die an der Saharaküste bis 170 m, meist in mehreren parallelen Reihen
> s. Text u. Bilder 3 u. 4, s 67 |. Das Wandern der Dünen! Befestigung der
Dünen! Beispiel des Manderns: Aus dem Dorfe Alt-Pillkoppen auf der Kurischen
Nehrung wurden die Einwohner durch die nahende Düne verdrängt und gründeten
Neu-Pillkoppen. Heute ist dieses durch die fortschreitende Düne verschüttet,
Alt - Pillkoppen dagegen wieder freigeworden und als Wohnstätte wieder her-
gestellt. Allmähliche Ausfüllung der Haffe.
2. Inseln. Von den 3 fruchtbaren Inseln (wo Alsen und Fehmarn?) ist das
vielfach gegliederte Rügen an der vorpommerschen Küste am größten (fast
1000 qkm). * Art der Ostküste dieser Insel liegt das Kreidegebirge frei.
Als mächtige Steilwand von 160 m Höhe ragt es unter dem Namen
Stubbenkammer (wohl = Stufenfels) aus dem Meere auf. (Die Kreide-
gebirge aufgebaut durch winzige Tierchen!) Die Schönheit dieser vielbesuchten
Stelle! (Verbindung von Meer und Fels; die weißleuchtende Steilwand,
am Fuße das blaue Meer, belebt von weißen Segeln und von Dampfern,
oben grüne Buchenwälder.) Hier der Badeort Saßnitz; Fährverbindung
mit Südfchweden. An der Nordküste erhebt sich das 55 m hohe Kalkstein-
Vorgebirge Arkona, das „deutsche Nordkap". Hier stand einst das Heiligtum
der Wenden, der vierköpfige Swantewit. Jetzt erhebt sich hier ein Leuchtturm.
Städte an der Ostseeküste.
§ 68 a) In Mecklenburg: Wismar (D, früher eine wichtige Hansastadt, jetzt längst überholt
durch Rostock au der Warnow, Mecklenburgs Haupthafeu und größte Stadt, Deutschlands
kleinste Universität. Rostocks Vorhafen ist Warnemünde mit Fähre nach Gjedser ans Falster,
Seebad. — Westl. von Warnemünde das Seebad Heiligendamm bei Doberan.
b) In Pommern: Stralsund /X, alte Hansastadt mit prächtigen mittelalterlichen Bauten;
Eisenbahnfähre nach Rügen. 1628uud 1809(Schill)! Greifswald O, Universität. — Auf Rügen
das Seebad Saßnitz, Fährverbindung mit Trelleborg in Schweden. (Andere Ortschaften auf
Rügen: das Seebad Binz mit Dünen; im Innern Bergen und Putbus.) — Auf Usedom
das Bad Heringsdorf und die Festung Swinemünde, der Vorhafen von Stettin. — Auf Wollin
das Seebad Misdroy und der Hafen Wollin (wohl an der Stelle des wendischen Nineta). —
An der Peeue Anklam O, mit Schiffbau und Reederei. — An der Oder: Stettin O, erster See-
Hafen Preußens (Getreide, Holz u. a.), Berlins Seehafen, Schiffbau (Werft „Bülkau"). —
An der östl. Ausfahrt des Pommerschen Haffs (Dievenow) Kammin, altes Bistum, fiel 1648
au Brandenburg. — Kolberg O, an? Bad; 1806—1807! — Landeinwärts Köslin O (am
140 m hohen Gollenberg mit einer für die Seefahrt wichtigen Landmarke) und Stolp /X mit
dem Hafen Stolpmünde; zwischen beiden das Bismarckfche Schloß Varzin. — Lauenburg
an der Leba.
*) Die mecklenburgisch-vorpommersche Küste bezeichnet man auch wohl als Bodden-
küste. Bodden (vgl. Bottich) sind im Gegensatz zu Fördeu mehr flachschüfselige, ge-
rundete Buchten mit engem Ausgang (f. z. B. auf Rügen nud auf Usedom),
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
§ 79__________Schleswig-Holstein. 120
2. Landschaftliches. Der Osten Schleswig-Holsteins ist reich an lieblichen
Landschaften: a) die blauen Förden, belebt durch weiße Segel, umkränzt von
den grünen Wäldern der erhöhten Küsten und den roten Ziegeldächern freund-
licher Ortschaften, die Kieler Förde zudem fesselnd durch die Fülle der^Schiffe,
namentlich durch die Kolosse der Kriegsmarine; b) die Ostholsteinische Schweiz
(die Schwentineseen östl. und westl. von Plön), eine der schönsten Landschaften
Deutschlands. Seenbecken an Seenbecken (eiszeitlich) gereiht, umrahmt von be-
waldeten (Moränen-)Hügeln oder wogenden Ackerfeldern, denen die „Knicks"
(das sind Erdwälle, mit Gebüsch bepflanzt) ein parkartiges Aussehen geben.
I s. Tert u. Pild 4, s 781. — Reizvoll ist ferner das steilwandige, rechte Elb User
gleich unterhalb Hamburg, aus dessen Wäldern die weißleuchtenden Villen reicher
Hamburger und Altonaer wie Juwelen hervorleuchten, besonders in dem stufen-
förmig ansteigenden Blankenese, das es an bezaubernder Schönheit mit jedem
Gebirgsstädtchen aufnimmt.
Der Kaiser Wilhelm - Kanal.
§ 79 Er verläßt den Kieler Hafen nördl. von Kiel bei Holtenau, benutzt im ersten Drittel seines
Verlaufes das alte Eiderkanalbett, dessen Krümmungen aber sämtlich abgeschnitten werden,
und wendet sich dann nach Südwest. Bei dem kleinen Hafen Brunsbüttel erreicht er die Elbe,
die hier selbst bei Ebbe (Unterschied zwischen Ebbe und Flut hier 2,8 m) noch eine Fahrwasser-
tiefe von 10—11 m hat. Mit seiner bisherigen Tiefe von 9 m übertrifft er alle anderen europäischen
Kanäle um ein mehrfaches. Zurzeit wird er auf 102 m verbreitert (früher 67 m) und auf 11 m
vertieft. Zu den 2 vorhandenen Hochbrücken (die Levensauer unweit Kiel spannt 164 m und wölbt
sich 42 m hoch über dem Kanal; die Grünentaler hat ähnliche Maße) bekommt er noch 3 weitere
I s. Text u. Bild § 79~|. Uber die Art der Herstellung des Kanals I s. Text u. Bild 2, § 791. Die
neuen Schleusen bei Kiel und Brunsbüttel werden 339 m lang, 45 m breit und 14 m tief. —
Sprich über die Bedeutung des Kanals a) für den Handel, b) für die Kriegsflotte!
Hamburg.
§ 80 Für den Verkehr aus Deutschland durch Schleswig-Holstein nach den nordischen Reichen
bot die Elbniederung zwei höher gelegene, sandige Übergangsstellen, nämlich bei den jetzigen
Städten Lauenbnrg und Hambnrg. Der wichtigere Übergang war ursprünglich bei Lauen-
bürg, in dessen Nähe sich Bardowiek (nördl. von Lüneburg) zum größten Handelsplatze
Norddeutschlauds entwickelte. Später wurde Bardowiek von Hamburg überflügelt (Bardowiek
durch Heinrich den Löwen verwüstet; Hamburg der See näher gelegen). Heute ist Hamburg
ueben Antwerpen der erste Hafen des europäischen Festlandes, und sein Handel ist fast
so groß wie der aller andern dentschen Häfen zusammen. Um für die gewaltigen Anlagen de->
Freihafens (was heißt das?) Platz zu gewinnen, brach man 1889 einen ganzen Stadtteil ab, in
dem 20900 Menschen wohnten. In den letzten Jahren wurden weiter flußabwärts neue Häfen
ausgebaggert, die die älteren an Geräumigkeit noch weit'übertressen I f. Tcxr u. Bild l u. 2, § 8ö"|.
Der Kaiser Wilhel m - Hafen, den die Hamburg-Amerika-Liuie pachtete (er trägt in der
nebenstehenden Kartenskizze ein winziges +), ist mit den gewaltigen Lagerhallen an seinem
Kai eine hervorragende Sehenswürdigkeit. Im ganzen zweigen von der Vorderelbe 16 ausge-
baggerte Häfen ab. Die zwischen ihnen liegenden Kais, die mit zahlreichen Lagerschuppen bedeckt
sind, haben zusammen eine Länge von über 20 km. Zu ihrer Fundierung waren 73 900 Baum-
stamme nötig. Einer der größten Kräne hebt Lasten im Gewicht bis zu 150000 kg. Von dem
gewaltigen Verkehr im Hamburger Hafen kann man sich schwer eine Vorstellung machen. Täglich
kommen und gehen durchschnittlich 79 Schiffe. Seit der Gründung des Deutschen Reiches stieg
der Wert der ein- und ausgeführten Waren auf das Siebenfache. Es gibt überseeische Dampfer,
die so viel Kaffee laden, daß zur Beförderung über Land 1999 Eisenbahnwagen nötig sind. Ham-
bnrg ist Sitz der größten Schiffahrtsgesellschaft der Welt, der Hamburg - Amerika - Linie.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Heinrich Heinrich Wilhel
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holsteins Deutschlands Hamburg Blankenese Kiel Holtenau Kiel Hamburg Deutschland Schleswig-Holstein Lüneburg Norddeutschlauds Hamburg Hamburg Hamburg Hamburg Amerika
(Kunstanstalt und Verlag Wilh. Fülle, Barmen.)
Abb. § 18. Eine Talsperre.
Borne, an einer Einengung des Tales, die Sperrmauer, die wegen des gewaltigen Wasserdrucks
talaufwärts gewölbt und nach nnten zu stark verbreitert ist. Diese Talsperre faßt „nur" 3 Mil-
lionen cbm Wasser. Die Edertalsperre (Sperrmauer 50 in hoch und unten 34 m dick!) wird
60—70 mal soviel Wasser fassen.
6. Um den Hochwasserverheerungen vorzubeugen, um Wasser für die Zeit der
Dürre aufzusparen und um elektrische Kraft zu erzeugen, baut mau in den letzten Jahr-
zehnten eifrig Talsperren js. Text u. Bild In Rheinland und Westfalen be-
finden sich im ganzen bereits an 20 Talsperren, unter denen die des Urfttales
bei Gemünd mit einer Wasseroberfläche von 216 da und einem Inhalt von
45 Mill. cbm bei weitem die größte ist (Kosten 4 Mill.). Die Urft ist ein kleiner
Nebenfluß der zur Maas gehenden Roer (rühr); Gemünd liegt am Nordfuß der Eifel.
Gewaltige Talsperren sind auch in den Sudeten eingerichtet worden. Für das
Muldegebiet in Sachsen sind 20 Talsperren vorgesehen. Das größte Stau-
werk Europas aber wird die Talsperre für die Ed er werden. Der dabei
entstehende See wird ein paar Dörfer und Höfe bedecken (1000da).
5. Klima, Pflanzen- und Tierwelt Deutschlands.
1. Der Westen Deutschlands hat Seeklima, der Osten Landklima. Der Westen hat also
kühlere Sommer und wärmere Winter als der Osten (starke Bewölkung: Vergleich der Wolken
mit einem Strohdach!).
2. Einen äußerst günstigen Einfluß auf das Klima ganz Europas übt der Golfstrom
aus. (Wo entsteht er?) Er bewirkt, daß Skandinavien unter 65° n. Br. gleiche Temperatur
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Ortsnamen: Barmen Rheinland Westfalen Sachsen Europas Deutschlands Deutschlands Europas Skandinavien
Die Oberrheinische Tiefebene.
34
1. Es sind in Abb. 1, § 29 die wichtigsten (f. darüber Anmerkung im Fuß bei der
Süddeutschen Hochebene, S. 25) Flüsse, Gebirge und Städte zu benennen. Dabei
ist anzugeben, was bereits aus einem früheren Unterricht über die Objekte
bekannt ist. — Es ist also zu sprechen über:
Baden-Baden O
Bingen
Colmar □
Darmstadt G
Donnersberg, 690 m
Frankfurt a. M. W
Freiburg ^
Hardt
Heidelberg |j
Jll
Karlsruhe H
Ludwigshafen
Mainz G
Mannheim G
Mülhausen G
Neckar
Odenwald
Pforzheim
Rhein
Schwarzwald
Straßburg G
Speyer Q
Wasgeuwald
Weißeuburg
Wiesbaden ß
Worms D
Wörth.
2. Abb. 1, §29 ist mit den wichtigsten Eintragungen (f. o.) zu zeichnen.
(Bei den Gebirgen kann statt der vielen jedesmal ein Balken gezeichnet werden [wie in der
Hilfsskizze 2, § 29].) Beachte beim Zeichnen die Hilfen in Skizze 2, § 29!
3. Nenne im Gebiet der Oberrheinischen Tiefebene Iw-Kin-Ttrecken (nach
Skizze 2, § 29)!
a) Die Oberrheinische Tiefebene selbst.
1. Die Oberrheinische Tiefebene, der Fruchtgarten Süddeutschlands, ist ein
„Graben" von 300 km Länge und 30 km Breite, den reizvolle Gebirgsriinder be-
grenzen^). Er wurde später zum Teil wieder mit Schutt von den Randgebirgen
her ausgefüllt. Weshalb im Süden höher? An den randlichen Bruchlinien brachen
Warmquellen hervor. Wo Baden, Wiesbaden? Über einem Spalt in der Ebene
wurde der schöne, fruchtbare Vulkanberg Kaiserstuhl aufgehöht (560 in).
In diese Grabenversenkung drang gleich nach ihrer Entstehung ein Meeres-
arm, der ein südl. und ein nördl. vorzeitliches Meer miteinander verband. Noch
später wurde sie durch einen Binnensee eingenommen. (Über seinen allmählichen
Abfluß f. Abschn. Rheinisches Schiefergebirge.)
§ 30 2. Der Rhein. In der Mitte fließt der Rhein. Ursprünglich war er, als der
Rest eines früheren, gewaltigen Gletscherstromes, ein netzartiges Wildwasser.
Jetzt ist er „die längste durch Deiche gefesselte Flußstrecke der Erde". Die Ufer-
gebiete sind meist sandig, geröllreich und unfruchtbar (Grund?). Die Siedelungen
fliehen deshalb die Ufergebiete.
Bevor der Rhein in die Oberrheinische Tiefebene eintritt (bei welcher schweizerischen Stadt?)
fließt er vom Bodensee an westlich. Hier bildet er auf eiuer südlichen Strecke unweit Schaff-
hausen, bei dem industriereichen Dorfe Neuhausen in der Schweiz, den 160 m breiten, 20 m
hohen Rheinfall, einen der schönsten Wasserfälle der Welt. Ungefähr 700 cbm Wasser —
soviel wie 4 Schulzimmer voll — wälzen sich in der Sekunde, zu Gischt und Schaum zerstiebend,
mit Donnergetöse hinab in das Becken! Zwei Felsenpaare leisteten bisher noch den an-
stürmenden Wassermassen Widerstand. Die Niagarafälle sind zwar höher (50 m) und viel
breiter, aber es fehlt ihnen, da sie an einer senkrechten Wand glatt hinabgleiten, die gewaltige
Brandung. — Ausnutzung des Falles für Elektrizitätserzeugung! In etwa 100000 Jahren
dürfte er beim Bodensee angelangt sein; wie das? Entleerung des Bodensees!
Der Bodensee, das „Schwäbische Meer", ist 540 qkm groß = Viooo Deutschland.
Er bildet ein von Fahrzeugen reich belebtes, schönes Wasserbecken in einer geschützten,
i) „Graben" nennt man ein Gebiet weggesunkener Schollen, wenn es nur schmal ist.
Ist es rund, so spricht man von einem Kessel; ist der Graben oder der Kessel flach, so bezeichnet
man sie als Mulde. —
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]